Mythen und Fakten

Auch werden vielfach so genannte „Alternative Luftbefeuchtungssysteme“ angeboten. Propagiert werden z. B. Heizkörperverdunster, Zimmerspringbrunnen und Zimmerpflanzen. Auch Wäschetrocknen im Wohnbereich wird empfohlen. Diese „Hilfsmittel“ können moderne Luftbefeuchtungssysteme nicht ersetzen, da entweder zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit (Pflanzen und Springbrunnen) freigesetzt wird oder zum falschen Zeitpunkt zu viel (Wäschetrocknen) oder hygienisch mangelhafte Zustände erreicht werden (Heizkörperverdunster).

Eine Vase auf der Heizung oder ein Glas Wasser unter dem Klavier

Die Verdunstungsrate aus Gefäßen ist viel zu klein, um die Raumluftfeuchtigkeit nennenswert zu beeinflussen. Aus einem Becherglas verdunsten ca. 2 mm/Tag, vielleicht 10 Gramm Wasser pro Tag. Bei einer notwendigen Lüftungsrate von 30 m3/h Außenluft pro Person erhöht sich die Raumluftfeuchtigkeit um kaum 1% 

https://www.pro-physik.de/nachrichten/das-langsame-verdunsten-von-wasser

Ein Handtuch auf der Heizung oder feuchte Wäsche auf Wäscheständer

Die Verdunstungswassermenge beim Wäschetrocknen in der Wohnung kann erheblich sein. Das Risiko einer zu hohen Raumluftfeuchtigkeit bei mangelhafter Lüftung ist enorm und bei zu großer Lüftung verpufft der Effekt. Der normale Nutzer dürfte mit der richtigen Durchführung überfordert sein und ohnehin ist dies nur in der eigenen Wohnung möglich. Auch wird das Wäschetrocknen nicht immer zeitgleich bei trockener Luft stattfinden können.

Pflanzen

Pflanzen verdunsten höhere Wassermengen als reine Wasseroberflächen. Eine große Anzahl von Zimmerpflanzen kann im Wohnbereich die Feuchte günstig beeinflussen. Im Büro oder anderen Nichtwohngebäuden werden kaum genügend Pflanzen für eine ausreichende Befeuchtung im Winter aufgestellt werden können. Die Topfpflanze auf dem Schreibtisch hat ebenfalls kaum Auswirkungen.

Grundsätzlich bevorzugen aber auch Pflanzen genau wie der Mensch eine Raumluftfeuchtigkeit von 40 bis 60 %.