Raumluftbefeuchtung in den Büros der seele GmbH

Schon vor der Covid-19-Pandemie hat sich das Fassadenbauunternehmen seele nach geeigneten Möglichkeiten zur Verbesserung des Raumklimas umgesehen. Um für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen, setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus zusätzlicher Luftbefeuchtung, größerer Frischluftzufuhr und kontinuierlichem CO2-Monitoring.

Die seele GmbH hat in den Büroräumen am Stammsitz in Gersthofen nahe München eine Luftbefeuchtungsanlage nachgerüstet.
Bild: Seele GmbH

Komplexe Gebäudehüllen aus Glas, Stahl, Aluminium und Hightech-Materialien sind das Spezialgebiet der seele Unternehmensgruppe. Mit Standorten in Europa, Nordamerika und Asien und insgesamt über 1.000 Mitarbeitenden setzt das Unternehmen anspruchsvolle Fassadenlösungen entwurfsgetreu um – von der Planung bis hin zur Montage. „Neue Herausforderungen, die nicht jeder wagt, ziehen uns an, und wir können bei der Lösungsfindung auf hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen, die jeden Tag die Zukunft unseres Unternehmens mitgestalten“, beschreibt Siegfried Brablik, Betriebsleiter der seele GmbH, einen wichtigen Grundpfeiler des Erfolges. Er weiß, dass die Arbeitsumgebung einen positiven Einfluss auf die Motivation, Zufriedenheit und Leistung ausübt: „In den vergangenen Jahren haben wir unsere Büroarbeitsplätze hinsichtlich Akustik, Licht und Klima stetig optimiert. Mit einem neuen Belüftungssystem und der zusätzlichen Luftbefeuchtung haben wir zuletzt auch einen großen Beitrag für den Gesundheitsschutz geleistet.“

Projekt im Überblick

  • Büroräume der seele GmbH am Stammsitz in Gersthofen
  • Belüftungssystem mit zwei- bis dreifachem Luftwechsel
  • Nachrüstung einer Luftbefeuchtungsanlage im Jahr 2020
  • Direkt-Raumsystem NanoFog von Condair Systems, 30 Hochdruck-Düsen-Luftbefeuchter
  • systemeigene Wasseraufbereitung mit mehrstufiger Filterung, Umkehrosmose-System und UV-C-Bestrahlung
  • Sollwert mindestens 45 % relative Luftfeuchte

Luftbefeuchtung zunächst verschoben

Für die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am Stammsitz im bayerischen Gersthofen in den technischen Konstruktionsbüros und in der Verwaltung arbeiten, war vor allem zu trockene Luft in den letzten Jahren häufig Grund für Beschwerden: „Meine Kollegen klagten insbesondere im Winter über trockene Augen, Stimmprobleme, Nasenbluten und häufige Atemwegsinfekte“, erinnert sich Erhard Bohn, der als Leiter der Instandhaltung auch für die Gebäudetechnik zuständig ist. Messungen ergaben Werte weit unter der empfohlenen Mindestluftfeuchte von 40 Prozent. Da eine zentrale Befeuchtung über den Lüftungskanal technisch nicht möglich war, fiel nach umfangreicher Recherche die Wahl auf eine Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruck-Düsen: „Die spür- und sichtbare Verbesserung des Raumklimas und die flexible Positionierung sind große Vorteile dieser Befeuchtungsvariante. Das Projekt einer zusätzlichen Luftbefeuchtung wurde jedoch zunächst nicht umgesetzt, auch wegen bestehender Skepsis zur Hygiene.“

Erhard Bohn ist als Leiter der Instandhaltung bei der bei seele GmbH auch für die Gebäudetechnik zuständig.
Bild: Condair Systems

Entscheidung kurz nach dem ersten Lockdown

Die Entscheidung zur Nachrüstung einer Luftbefeuchtungsanlage fiel bei Seele schließlich kurz nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020. „Mit Beginn der Covid-19-Pandemie haben wir uns intensiv mit dem Risiko von Atemwegsinfektionen durch Aerosole beschäftigt und gelernt, welchen Einfluss eine zu geringe Luftfeuchte auf die Immunabwehr und die Virusverbreitung haben kann. Das hat den Ausschlag gegeben“, bringt Erhard Bohn die finale Entscheidung auf den Punkt.

Seit Ende 2020 ist bei der seele GmbH ein Direkt-Raumsystem im Einsatz. Über 30 kleine Hochdruck-Düsen-Luftbefeuchter geben beim Unterschreiten des Sollwertes von 45 Prozent relativer Luftfeuchte einen feinen Sprühnebel an die Raumluft der überwiegend als Open Space gestalteten Bürobereiche. „Unsere anfänglichen Zweifel hinsichtlich Hygiene und Keimfreiheit konnte der Hersteller vollständig beseitigen: Das System erfüllt mit der Zertifizierung nach VDI 6022, Blatt 6 und dem Prüfzeichen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) den höchsten Sicherheitsstandard in Deutschland. Nicht zuletzt ist dieses System auch beim Robert Koch-Institut in Berlin im Einsatz“, erklärt Erhard Bohn.

Direkt-Raumluftbefeuchter sichern in dem Bürogebäude eine Luftfeuchte von 45 %.
Bild: Condair Systems

Keimfreies Wasser für die Luftbefeuchtung

Maßgeblich für die hohe Betriebssicherheit ist die systemeigene Wasseraufbereitung: Über eine mehrstufige Filterung, ein Umkehrosmose-System und UV-C-Bestrahlung wird kontinuierlich keimfreies Wasser für die Luftbefeuchtung produziert. Zur einfachen Wartung ist die Wasseraufbereitung in mobile Kleincontainer eingebaut, die halbjährlich automatisch vom Hersteller getauscht werden. Für das Team von Erhard Bohn ist dies ein wesentlicher Vorteil: „Der Container-Austausch ist in wenigen Minuten erledigt und gibt uns große Sicherheit, dass alles sicher und hygienisch funktioniert.“

Die Kleincontainer mit der mehrstufigen Wasseraufbereitung werden zur Wartung regelmäßig vom Hersteller getauscht.
Bild: Condair Systems

Das Prüfzertifikat nach VDI 6022, Blatt 6 belegt den hygienischen Betrieb der Luftbefeuchtung.
Bild: Condair Systems

Frischluft und CO2-Monitoring

Um die Gesundheit der Mitarbeitenden vor Atemwegsinfektionen zu schützen, hat das Unternehmen zusätzlich zur Luftbefeuchtung auch in andere Maßnahmen investiert. „Unser Ziel ist es, die Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren, indem wir das Raumklima ganzheitlich betrachten und optimieren. Dieses Konzept hat dazu geführt, dass wir während der Pandemie nur verhältnismäßig wenig Personal im Homeoffice hatten“, erläutert Erhard Bohn. Neben der optimierten Luftfeuchte, die im Winter konstant auf 45 Prozent und im Sommer auf 55 Prozent geregelt wird, ist vor allem die Luftwechselrate von großer Bedeutung. 

Möglichst viel Frischluft in den Raum zu lassen, ist eine der wirksamsten Methoden virushaltige Aerosole aus Innenräumen zu entfernen. Je mehr Frischluft, desto stärker werden die virenbeladenen Aerosole in der Raumluft verdünnt. Über ein neues Belüftungssystem steuert seele seit Beginn der Pandemie einen zwei- bis dreifachen Luftwechsel in den Büroflächen. Im Vergleich zu vorher wird dadurch den Arbeitsplätzen fast das Doppelte an Frischluft pro Stunde zugeführt. Um ein Absinken der relativen Luftfeuchte zu verhindern, ist das Luftbefeuchtungssystem auf den erhöhten Frischluftanteil abgestimmt und befeuchtet digital gesteuert die benötigte Menge nach. Um jederzeit die Wirksamkeit der Maßnahmen und das aktuelle Niveau der Luftqualität zu überwachen, ist zusätzlich ein CO2-Monitoring in die Gebäudeautomation integriert. Mit einer durchschnittlichen CO2-Konzentration von 450 bis 500 ppm (parts per million) ist die Luftqualität bei seele deutlich besser als der empfohlene Grenzwert von 1000 ppm.

Open Space Büro mit Blick auf die gläserne Produktionshalle
Bild: Condair Systems

Positives Feedback für die technischen Maßnahmen

„Wir sind sehr zufrieden, die richtigen Konsequenzen aus der Pandemie zur richtigen Zeit für unser Raumklima gezogen zu haben. Sowohl seitens der Geschäftsführung als auch der Belegschaft gab es sehr viel positives Feedback für die umgesetzten technischen Maßnahmen. Beschwerden über zu trockene Luft höre ich keine mehr. Und mittlerweile wird unser Konzept auch über unseren Standort hinaus in der seele Gruppe umgesetzt“, zieht Erhard Bohn ein positives Fazit. Seit 2021 ist auch die österreichische Niederlassung, die
se-austria in Schörfling nahe Salzburg, mit einer Direkt-Raumluftbefeuchtung als Teil des Corona-Hygienekonzeptes ausgerüstet.

Eine optimale Luftfeuchte unterschützt beim Schutz vor Atemwegserkrankungen.
Bild: Condair Systems